Die „Wildwasserstrecke“ der Wocheiner Save (Sava Bojinska)
- Die Wocheiner Save ist DER Standartfluss für Wildwasserpaddler, die im Gebiet um Bled ihren Urlaub verbringen. Im Sommer bei niedrigen Wasserständen eher verblockt und steinig kann sie im Frühjahr zur Schneeschmelze und nach ergiebigen Regenfällen zum anspruchsvollen wuchtigen Wildwasser werden, das für Anfänger aufgrund permanent lauernder unterspülter Felsen in der Hauptströmung eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellen kann, auch wenn die Schwierigkeiten selten über den III. Grad hinausgehen.
Der für Wildwasserpaddler lohnende Abschnitt beginnt am Wehr von Soteska, das je nach Belieben fast überall befahren werden kann, nur an einer Stelle mittig rechts ragt ein Eisenträger aus der Wehrschräge aus dem Beton, der auf keinen Fall bei der Befahrung touchiert werden darf.
Nach dem Wehr und dem Wasserzuschuss aus dem rechts zulaufenden Kraftwerkskanal geht es durch gut auf Sicht fahrbare Blockstrecken unter zwei hohen Strassenbrücken hindurch.
Kurz nach der zweiten Brücke sollten ALLE Befahrer anhalten und die folgende „Todesfelsenstrecke“ besichtigen.
Die Strömung zieht deutlich steiler und verblockter werdend mit grossen Walzen auf einen am Ende des Schwalls mitten in der Hauptströmung liegenden und zu allem Überfluss auch noch tief unterspülten Felsen zu.
Er ist zur Warnung mit einem grossen Kreuz gekennzeichnet, das auf die Gefahr und das Andenken an die vielen hier tödlich verunglückten Kajakfahrer hinweisen soll.
Wer sich zu einer Befahrung entscheidet, hat verschiedene Möglichkeiten: Den Chickenrun am rechten Ufer über knapp überronnenene Steine mit Gefahr, irgendwo hängen und gedreht zu werden oder die Befahrung in der Hauptströmung mit einem eleganten aber lebensnotwendigen Einschwung ins Kehrwasser rechts kurz vor dem Felsen.
Wie man sich auch entscheidet, die Anspannung beim Blick auf den Felsen aus der Bootfahrerperspektive ist doch recht ausgeprägt und die Erleichterung nach der Befahrung bei allen spürbar.
Wer diesem Adrenalin-Kick aus dem Weg gehen möchte, hält rechtzeitig oberhalb links an und umträgt die Passage durchs Unterholz und auf einem angedeuteten Anglerpfad bis hinter den „Todesfelsen“. Im Kehrwasser dahinter lässt sich bequem einbooten und die Fahrt fortsetzen.
Wer jetzt aber denkt, das wars, es folgt nur noch Spielwasser, hat sich getäuscht.
Wuchtige Schwälle mit fetten Überläufen und haltenden Walzen fordern permanent Aufmerksamkeit und bringen unvorsichtige Spielbootfahrer zu ausgedehnten unfreiwilligen Rodeoeinlagen, wenn sie nicht eine saubere vorausschauende Linie fahren und den Boof im entscheidenden Moment beherrschen.
Nach einer etwas flacheren Strecke und dem Unterqueren einer Fußgängerbrücke geht es noch einmal los:
Nach einer Linkskurve fliesst das Wasser zügig rechts an einem unterspülten Fels vorbei, direkt danach bei deutlichem Gefälle mehrere Walzen und eine heftige Verschneidung bildend. Gekenterte Paddler, die den Strömungsunterschieden beim Schwimmen technisch nicht gewachsen sind, sollten besser ihr Material loslassen und am Heck eines hoffentlich sich anbietenden Safetykayakers hängend die Hauptschwierigkeiten bewältigen.
Die Save beruhigt sich nach dieser Kurve zusehends und das Material kann dann bequem von den Begleitern wieder eingesammelt werden.
Die nächste Brücke befindet sich bereits in Sichtweite und mit ihr der Ausstieg auf der linken Flussseite, etwas steil geht es über einen Anglerpfad zu einem Parkplatz hoch, an dem sich auch eine Sitzbank für jene Paddler befindet, welche auf die das Auto umsetzenden Begleiter warten dürfen.
Kurzinfo:
Einstieg am Wehr bei Soteska
Ausstieg an der Brücke von Bohinjska Bela
Streckenlänge knapp 5 Kilometer
Übernachtungsmöglichkeit: Camping Sobec
Beste Befahrungszeit: Mai bis September